„Der Mensch ist das Maß aller Dinge. Wenn irgendwo, darf dieser Ausspruch auf dem Gebiet des wirtschaftlichen und sozialen Lebens Geltung beanspruchen. Denn wozu könnten Bedürfnisbefriedigung und Existenzsicherung bestimmt sein, wenn nicht für das eigene Wohl des Menschen? Und wo könnte ein Maßstab für den menschlichen Bedarf gefunden werden, wenn nicht in seinem eigenen Wesen? So unanzweifelbar dies zu sein scheint, so wenig wird die Welt, in der wir leben, durch diese Richtlinie bestimmt. Denn die menschlichen Lebensgewohnheiten und die von ihnen geschaffenen Verhältnisse unterstehen einer ganz anderen Zielvorstellung. Nicht der Mensch, sondern der Erfolg ist das Maß, zu dem die heutige Menschheit als der höchsten Instanz ihres Handelns aufschaut. […] Die Ritualisierung des Erfolges weist den menschlichen Bedürfnissen den Vorrang zu. Denn wenn man den Erfolg […] als Maß setzt, dann bekennt man sich zu dem Glauben, dass die menschlichen Fähigkeiten zur Befriedigung menschlicher Bedürfnisse eingesetzt werden müssen. Man huldigt also dem Grundsatz, dass letzten Endes der Gewinn entscheidet. Denn nur gewinnbringendes Handeln kann der Befriedigung menschlicher Bedürfnisse dienen. Diese Überzeugung hat sich so unlöslich mit dem Lebensgefühl der heutigen Menschheit verbunden, dass es vielen sonderbar erscheinen wird, sie auch nur in Gedanken zu überprüfen.“